Wir düsen dann los und frühstücken heute an der Spree in der Sonne. -Wir fahren auf der wunderbar leeren Straße des 17. Juni die zwecks Feierlichkeiten zum 3. Oktober gesperrt ist.
Und da wir dann sowieso über den Potsdamer Platz müssen, wünsche ich mir noch die Hansastudios. Hier hat David Bowie extra für uns zum Abi "Heroes" aufgenommen. Das muss ich doch sehen. Vor dem Krieg ein riesen Tanzsaal, im Krieg der Meistersaal als Tanzstätte der SS, im Krieg nicht zerstört und dann, ob seiner großartigen Akustik Tonstudio geworden. Als die Mauer noch Stand, sah man aus den Tonstudio, direkt auf Mauer und Todesstreifen.
Die Berliner Phase ( Quelle Wikipedia)
Von 1976 bis 1978 wohnte Bowie in West-Berlin (Schöneberg), Schöneberger Allee 155, in einer Zweizimmer-Altbauwohnung. In späteren Interviews bezeichnete er West-Berlin auch als damalige „Welthauptstadt des Heroins“.In den Berliner Hansa-Studios wurde das mit Brian Eno und Tony Visconti eingespielte Album Low aufgenommen, das den ersten Teil der sogenannten Berlin-Trilogie darstellt. Bowie war von deutschen Bands wie Kraftwerk, Cluster, Can beeinflusst. Von Anfang an waren die Alben als Experiment geplant, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte.
Wenige Monate nach Low entstand ebenfalls in Berlin das Album Heroes, dessen Titelstück, eines der bekanntesten Lieder Bowies, mehrsprachig in Französisch/Englisch und Deutsch/Englisch aufgenommen wurde. Der Text des Liedes handelt von zwei Liebenden, die sich an einer Mauer küssen. Bowie verarbeitet im Song sowohl eigene Beobachtungen, die er in Berlin gemacht hat, als auch Eindrücke des Expressionismus der 1920er Jahre (hier das Gemälde von Otto Mueller Liebespaar zwischen Gartenmauern von 1916)
Mit Iggy Pop, der mit Bowie nach Berlin kam und im selben Haus eine Nachbarwohnung bezog, nahm Bowie in Berlin ebenfalls die Alben The Idiot und Lust for Life auf, deren Musik größtenteils von ihm geschrieben wurde, und ging als Keyboarder mit Iggy Pop auf Tournee. In den Jahren in Berlin drehte er außerdem den Film Schöner Gigolo, armer Gigolo, ein eher unbekanntes Werk der Filmgeschichte, jedoch der letzte Film von Marlene Dietrich.
Das Tonstudio -da freut sich die Biene
Berliner Mauer am Potsdamer Platz 1975. Der Abschnitt, der Mauer der vom Hansa-Tonstudio aus zu sehen war.
Soviel Bowie mußte mal sein - schließlich begeitet er uns seit Starman über Life on Mars, dann Heroes zum Abi und auch mit allen folgen den Alben schon durch unser ganzes musikalisches Leben.
Wir kommen nochmal am Anhalterbahnhof, bzw. dem noch stehenden Restportal vorbei, dahinter das Tempodrom, dann die noble Friedrichstraße vom unteren Ende hoch. Und da ist sie noch echt Kiez, ist noch Kreuzberg und wandelt sich dann langsam. Kurzer Stop im Kaufhaus Motz - aber dann weiter zum Checkpoint Charly.
Auch hier - wie überall in Berlin tolle erklärende Tafeln, plastisches Erleben der Vergangenheit, wie alles was mit Politik und Aufklärung zu tun hat ohne Eintritt. Und dahinter sogar ein Beachclub, mitten in der Stadt! Toll gemacht. Heute ist nochmal Bildung angesagt und so folgt auf Charly die Topografie des Terrors. Ebenso informativ und clever gestaltet.
Vorne die Ausstellung, open-air sozusagen aber überdacht (und ebenso durchdacht) in den Kellerresten des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers, dahinter die Mauer (längster ehrhaltener Mauerteil in der Stadt), dahinter wiederrum das ehemalige Reichsluftfahrtministerium und über allem "Die Welt".
Danach aber rapidamente nach Hause - denn Jojo wollte uns um 19 Uhr abholen. Mit ihm waren wir dann beim netten Italiener in der Waldstraße und danach am Nauener Platz in der Jatz-Bar. http://www.jatz-bar.de Tolle Bar, tolle Musik, tolle Preise. Und mit Jojo wieder supernett. Die letzte U-Bahn mußte uns wieder rausreißen. Was für ein Tag!
Am nächsten Tag will Teasy nochmal mit dem Rad nach Friedrichshain. Ich will mit, man will ja auf den letzten Rest hier nix verpassen....Gute Nacht.
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