Dienstag, 27. September 2011

Ruhige Kugel - 27. September

Morgens regnet es wie aus Eimern. Endlich mal mit gutem Gewissen liegenbleiben. Gegen 12 wird gefrühstückt und Punkt 12 rufen wir Tommy an, um zum Geburtstag zu gratulieren. Wir wollten die Kirchglocken auf seinen AB klingeln lassen - aber der ist echt zuhause und geht ans Telefon. Naja, gelacht und gefreut hat er sich trotzdem. Ich blogge endlich - seit Freitag zum ersten Mal und Teasy macht sich auf (der Regen hat inzwischen aufgehört und es ist wieder recht heiter) ins Filmmuseum. Interessiert mich auch, kann man aber im Winter oder bei Regen immer nochmal hin. And here we are. Mal sehen wie es weitergeht.

Das Filmmuseum hat Teasy begeistert. Mich der freie Tag auch. Gegen 17 Uhr fange ich an, das Essen vorzubereiten. Wir hatten ja noch Pfifferlinge und Maronen aus Köpenick. Daraus wird dann ein Essen für alle zusammen und ein sehr netter, lustiger Abend. Dir 3 gehen gegen 11 noch auf einen Geburtstag und wir waschen noch alles ab und machen dann Feierabend.

Wir treffen Wilhelm Voigt - 26. September

Das Bild über Kopf ist wie immer. Heute wollen wir nach Köpenick. Ab Treptower Park mit dem Schiff. Wir fahren mit der Bahn nach Treptow und fragen, ob wir die Räder mitnehmen dürfen. Nee- auf keinen Fall. Da entscheiden wir uns kurz um und fahren mit der Bahn nach Friedrichshagen am Müggelsee und von dort mir dem Rad nach Köpenick. Da haben wir aber fein gespart und uns eine Rentnerschleuder mehr erspart.

Friedrichshagen ist ein heile Welt Ort, an dem man es sich gut gehen lassen kann. Ruhig, viele nette kleine Läden - vielleicht etwas wie Stade. Und der Müggelsee ist ein Badeparadies mehr in Berlin. Im schönen Park frühstücken wir erstmal


Um in Richtung Köpenick zu fahren, muss man unter der Spree durch. Eine Brücke hätte es ja auch getan - aber die haben einen Tunnel gebaut. Komisch. Der ist lang und recht dunkel:














und auf der anderen Seite geht es so wieder hoch:



 Kaum ist man oben, steht man in einem idyllischen Waldstück. Leute liegen auf der Wiese am Wasser und baden, man hat einen großartigen Blick und es riecht nach Kiefer und Pilzen.


Wir radeln durch den Wald nach Köpenick, einem hübsch hergestellen, aber auch im Krieg unversehrtem kleine Städtchen. Ein echtes Highlight ist das Flussbad von 1897 in der Gartenstraße. Eine Idylle.




Mit einem kleinen Restaurant, Sandstrand, einem Beachvolley-Platz und eben einem Badesteg. Ein Hostl gehört auch zu der Anlage. Man ist zwar ab vom Schuss aber sehr romantisch untergebracht. Wir besichtigen Schlosspark und Altstadt und treffen endlich unseren alten Freund Wilhelm Voigt vor dem wunderhübschen Rathaus.

Er ist ja sehr ordentlich angezogen. Und an mir sieht man einfach, wie heiß es heute ist. Echt Sommer!
Anschließend nett eingekehrt im Ars Vivendi. Einem gemeinnützigen Projekt mit Garten-Restauration am Wasser,  Berliner Weiße und Currywurst. Sind ja schließlich in Berlin. Danach das Erinnerungsmal an die Köpenicker Blutwoche, das Gefängnis und dann ab zum Bahnhof. Dort steht eine zwar unfreundliche Dame, die aber gute Ware für feine Preise feilbietet. Pfifferlinge, Maronen, Petersilie und Weintrauben sind flugs unser. Dann mit der Bahn retour. Und da wir heute morgen einen Teil der Ringbahn gefahren sind, nehmen wir abends die andere Richtung und haben somit den Ring einmal umfahren. Auch interessant. Und ein dramatischer Sonnenuntergang. Riesengroße Sonne und tiefblutdunkelrot. Sowas haben wir echt noch nicht gesehen.

Zuhause ist die Küche mit Lasagne, Lu, Chris und dem Bruder von Chris belegt. Wir verlagern uns auf Chips und Käse und bleiben in unserem Zimmer. Gute Nacht.

Hippieness - 25. September

Wetter wie gestern. Pralle Sonne, warm. Wollte mir eigentlich früh die Marathonis anschauen, die heute morgen um halb 9 durch Alt Moabit laufen. War mir aber doch zu früh. Um 10 hoch und heute wollen wir den 2. Teil des Mauer-Memorials "machen" und den Mauerpark-Flohmarkt besuchen.

Zum Nordbahnhof geradelt, dort die Ausstellung "Geisterbahnhöfe" angesehen.


Da die Station Nordbahnhof direkt im Grenzbereich lag, war sie zugemauert. Daher sind die alten Schilder noch erhalten. Oberhalb der Erde dann den Aussichtsturm erklommen und wie schon beim letzten Mal: Dieses Mauer-Erinnerungs-Gelände ( von dem wir dachten, es heißt Mauerpark) ist grandios gemacht. Vom Aussichtsturm bietet sich dieser Blick, um ein Gefühl für die Grenze zu bekommen:


In der Bernauer Straße - also die, die man hier unten sieht, gibt es Wohnungen 60 qm, total renoviert, 450 Euro warm + Umzugszuschuss von 1000 Euro. Es stehen mehr als 20 Wohnungen leer. Der Mauerpark und Prenzl-Berg sind keine 1000 m entfernt. Aber die Häuser sind eben 70ger. Also man kann immer noch günstig Wohnen in Berlin und doch zentral. Aber eben nicht hip.

Wir stellen fest, dass der 2. Teil des Mauer-Memorials noch im Bau ist. Wir also letztes Mal fast alles gesehen haben und wir vermissen den Flohmarkt, der hier sonntags stattfinden soll. Da plötzlich ein Schild "Mauerpark" - na gut, denn war dieses also nicht....

Hingeradelt und:  da ist die Jugend der Welt. Jung, schön, individuell, kreativ. Der tollste Flohmarkt, den man sich denken kann. Mit echten türkischen Omas, die im Kittel Teig ausrollen, Fotokünstlern, Schmuckdesignern, aber auch Trödel aller Art. Besser geht es nicht.


Und im Park nebenan Woodstock-Feeling. Love and Peace - nur, dass das Wetter besser ist. Entspannte, friedliche Atmosphäre. Musiker, die auspielen. Eine Theatergruppe, die (umsonst und draußen) begeistert. Wo gibt es denn so etwas noch?


 Zurück über die Schönhauser Allee und entlang der Spree nach Moabit geradelt. Beim Lieblingsitaliener nochmal Pizza geholt und zuhause treffen wir dann auch Lu und Chris zum ersten Mal. Die beiden sind begeistert aus Thailand zurück. Noch ein wenig geklönt und zeitig zu Bett. War ja nicht viel Schlaf von gestern auf heute und dafür schon wieder ein gehaltvoller Tag.

Beach, Magnet, Comet und Astra - 24. September

Morgens geht der erste Blick kopfüber zum Fenster - wie ist denn heute das Wetter. Und das sieht dann so aus:


Und zum Glück sieht es wirklich fast jeden Tag genau so aus! Heute wollen wir es ruhig angehen lassen. Denn heute Abend ist BIN - Berlin Independent Night. 5 Clubs und 15 Gruppen für 17 Euro. Die Gelegenheit wollen wir uns nicht entgehen lassen. Das Pendant zum Reeperbahnfestival. Viele Gruppen, die hier auftreten, waren am Vorabend in Hamburg. Aber heute Vormittag radeln wir zum nahe gelegenen Beach Club Paradiso am Goslarer Ufer.  Dort gibt es lecker Milchkaffee am Spreeufer. Die Küche hat zu - also besorgen wir uns belegte Brötchen bei einem nahe gelegenen Bäcker. Wunderbar!


Der Tag dort verfliegt - wir gehen am späten Nachmittag nach Hause um uns für den Abend vorzubereiten. Und um 18 Uhr geht es los. Mit dem Rad über Bellevue und dann weiter mit der Bahn. Teasy erzählt mir, dass wir erstmal über Hauptbahhof und Friedrichstraße fahren - dann kommt die Bahn und ist rappeldicke voll. Marathon in Berlin und viele Besucher. Wir trennen uns, weil man 2 Räder nicht in eine Tür hineinbekommt. Die Bahn fährt ab und ich bin drin. Nette Gespräche mit einem Engländer, der seine Jacke in meinem Fahrradkorb ablegt und sich dafür bedankt, eine französische Mutter mit 2 Söhnen und 3 Bayrische Jungs Ende 30, die erstmal gucken, ob mein Rad denn auch in Ordnung ist. Alles lustig. Dann höre ich Friedrichstraße und denke wo ist Teasy? Muss ich hier jetzt raus oder nicht? Wo wollen wir überhaupt hin? Ich frage die Bayern, wenn ich nach Friedrichshain möchte, muss ich dann hier umsteigen. Das ist Friedrichstraße, nicht Friedrichshain, ja, dass weiß ich auch, aber wenn ich nach Friedrichshain.. ja, dann hier umsteigen. Also schnell raus. Komme kaum durch, finde kaum Platz auf dem Bahnsteig, sehe keinen Teasy und gehe dahin, wo ich ihn in der Bahn vermute. Nix!

Die Bahn fährt weg - und ich stehe da. Kein Geld, kein Ticket, keine Ahnung. Und nu? Tja, suche mir erstmal eine ruhige Lücke und fange an zu überlegen. Endstation sollte Warschauer Tor sein, glaube ich. Fahre ich da jetzt hin? Schwarz? Oder fahre ich nach Hause,? Wir haben ja einen  Schlüssel für die Wohnung beim Kiosk hinterlegt, weil Lu und Chris heute aus dem Urlaub kommen und selbst keinen Schlüssel haben. Ich guck am besten erstmal, wie ich zum Warschauer Tor komme. Da kommt die nächste Bahn.

Und Glück gehört auch dazu. Genau an der Stelle wo ist stehe geht die Tür auf und da steht Teasy drinnen. Das gibt es doch gar nicht. Er ist nicht mehr mit in die Bahn davor reingekommen. Er pfeift kurz und ich aber nix wie ab in den Zug. Mann sind wir froh. Er sagt noch, er hatte mir erzählt 7 Stationen insgesamt usw. Aber da hab ich nicht so zugehört. Ist ja im Normalfall auch nicht so wichtig.

Warschauer Straße steigen wir aus, denn es gibt diese und das Frankfurter Tor... Viele, viele junge Menschen.
 
Rechts hinter dem Bahngelände auf einem riesigen, verfallenen Fabriksgelände liegen zwei der Clubs für die Indienight. Wir wollen uns alle zumindest einmal kurz ansehen. Vor dem Astra-Club stauen sich die Menschenmengen obwohl schon längst geöffnet sein müßte. Ins Cassiopeia kommen wir rein und werden gefragt, ob wir dazugehören. Nö. Dann bitte wieder raus. Da geht es erst später los. Aber gesehen haben wir den schonmal. Probieren es nochmal im Astra - da soll später Casper spielen, ein HipHopper, der zur Zeit recht angesagt ist. Ist eh nix für uns.

Also radeln wir über die Warschauer Brücke und dann über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg rüber in den Magnet-Club. Toller Laden und durch die Hintertür kommt man auch rüber in den Comet-Club. Da spielen schon Kid Dakota - eine zauberhaufte Geigerin die barfuß tanzt und ein Gitarrist. Wirklich ganz tolle Musik. Wunderbarer Anfang für den Abend. Danach SCUM eine ganz wilde Band aus England im 60ies Style. Dann wechseln wir rüber ins Lido weil wir dort 2 Gruppen sehen wollen. Auch ein toller Schuppen. Ein altes riesengroßes Kino mit schöner Bühne und Glitzerkugel. Völlig leer ( also von der Möblierung her, viele Menschen sind schon da) und viel Platz zum Tanzen.

Es spielen noch Team Me - eine Art Alice in Wonderland mit tollen Trommlern und dann kommen Handsome Furs. Ein schmuddeliger Serge Gainsbourgh Gittarist mit einer Furie von Frau am Drum-Computer. Gemeingefährliches Biest würde ich sagen. Auch barfuß. Das spart ja als Trend enorme Ausgaben für Schuhe.


Zum Abschluss Miss Li, die wirklich Pop-Perlen fabriziert hat, diese auf der Bühne aber als ganz große Musik "mit alles" zum Besten gibt. Und wirklich zum Besten! Ganz großartige Musiker, die gerne auf der Bühne stehen, Spaß haben und alles geben. Vom Bläser ( Saxophon ) über den (Contra-) Bassisten zum Drummer . Mordssound. So muß ein Konzert sein. Der Saal bebt. Alles tanzt. Grandioser Abschluss. Danach Disco.




Wir bleiben noch einen Moment und fahren dann nochmal zurück über die beiden Brücken, um den Astra-Club doch noch zu sehen. Unterwegs eine Tunnelunterführung aus der Musik wabert. Typ God Speed You....da stehen 3 Jungs mit Orgel, Schlagzeug und Gitarre und machen die Musik, von der man im Konzert träumt. Es wabert,  der Sound im Tunnel ist bombastisch und ca. 70 Leute stehen begeistert drum rum. Wir bleiben eine Weile und sind es ebenfalls.

Das Astra hat zu. Da ist nix mehr. Der Suicdal Club nebenan hat noch auf - aber der gehört heut nicht zum Programm. Noch einen Döner Ecke Revaler Straße. Betrieb wie auf der Reeperbahn. Nur  nicht ganz so junge Leute. Aber auch hier viele hacke.

Die Bahn bringt uns zurück und um 4 sind wir dann auch schon im Bett. Das war ein toller Abend!

Freitag, 23. September 2011

Herbstanfang - 23. September

Nach dem Tag gestern ist heute Ruhe und Blog aufarbeiten, Bilder sortieren. Nur zuhause. Das ist auch mal ein schöner Urlaubstag. Badewanne, PC, Mittagsschläfchen, und so weiter. Weiter nix. Nach dem Mittagsschläfchen abends noch "Denn sie wissen nicht was sie tun" eine großartige Episode aus der Reihe Polizeiruf 110 mit Mathias Brandt. Schöner Ruhiger Tag. Denn morgen müssen wir fit sein!

Over the hills.....

Heute ist Papstbesuch in Berlin. Die Zeitungen haben Humor und titeln "Heute Vatertag" oder "Grüß Gott". Wohl nicht so katholisch, die Hauptstadt. Aber zu dem Glockenalarm um 7.45 und 8.00 Uhr gesellt sich noch ein 20 minütiges Gebimmel - exact zu der Zeit als Pappa in Berlin landet - begleitet von 3 Euro-Fightern (nicht 3 €)


Da wir nun langsam das Gefühl haben, dass die Zeit rast und es noch soo viel zu sehen gibt, fange ich mal an, eine Wunschliste abzuarbeiten. Wir kaufen uns eine Tageskarte für die S-Bahn und eine Monatskarte für die Rädermitnahme. Kostet nämlich jedes Mal 1,50 mindestens  pro Rad und zurück nochmal. Also 3 Euro pro Tag Minimum. Und die Monatskarte - man höre und staune: 9,50 Euro. Das hätten wir ja schon 3 mal rausgehabt, lohnt sich aber für die Restzeit immer noch. Und übertragbar ist die auch noch. Nur mal so als Tipp.
    

                                              


  Das sind doch mal viele Gute Ideen!





Eigentlich steht heute Kreuzberg auf dem Programm - aber da wir schon mal "da drüben" unterwegs sind, kommt Tempelhof noch gleich mit auf's Programm. Einer der ersten und lange Zeit größten Flughäfen der Welt. Bereits 1927 erbaut. Mit einer Gebäudelänge von 1,2 km lange Zeit auch das längste geschlossene Gebäude der Welt (bis das Pentagon einen draufsetzte und "länger" war). Der Flughafen wird nicht mehr betrieben - aber Massen von Menschen strömen hin. Da staunen wir aber. Wir  waren uns nicht mal sicher, ob man den überhaupt besichtigen kann. Halle, kühle Zurückgenomm

Wo die Menschen alle hinwollen? Hier ist die Startnummern-Vergabe für den Marathon am Sonntag. Menschen aus aller Welt, viele Sprachen, fröhliche Partystimmung, Festzelte. Der ideale Ort um mehr als 40.000 Läufer zu organisieren. Wir zahlen unsere 2 Euro Eintritt und freuen uns, dass wir den Flughafen besichtigen können. Wirklich ein cooler Bau





von beeindruckender Größe. Sehr schlicht-elegante, kühle Zurückgenommenheit der frühen 60ger Jahre.  Und das gesamte frühere Flugfeldt ist jetzt ein riesengroßer Park, mitten in der Stadt. Da gibt es Kite-Surfer (also eher Kite-Skater) Fußballfelder, Gärten, Minigolfanlagen, Grillflächen. Eine prima Sache. Also wir um das Gebäude herumfahren, wundern wir uns über sooo viel Polizei auf der anderen Straßenseite am Columbiadamm. Wir denken, das muss eine Polizeikaserne sein. Einen Tag später lerne ich aus der Mopo, dass der Papst dort zu der Zeit sein Mittagsschläfchen gehalten hat. Schwerst bewacht. Den ganzen Tag stehen auch Hubschrauber am Himmel. Könnten von dort im Zweifelsfall wohl auch nicht viel machen.

Vor dem Flughafen befindet sich der Platz der Luftbrücke - so heißt jetzt auch die U-Bahnhaltestelle und man erkennt noch hinter Plexiglas: bis 1937 war das hier die Haltestelle Kreuzberg. Da sind wir richtig. Der Platz der Luftbrücke zeigt ein Denkmal das ich erst nicht so schön finde - aber dann : man muss nach oben Blicken, hinter all dem Beton der Himmel, die Freiheit, die Weite und die Hoffnung,  es werden die 3 Luftkorridore symbolisiert, es deutet eine Brücke an und ganz pragmatisch hat es für mich die Form einer Gabel und erinnert daran, dass die Luftbrücke den Berlinern Nahrung brachte  und so das Überleben sicherte.

Wir kreuzen rüber nach Kreuzberg, den chicen Teil, Kreugberg 61. Das es hier mal Hausbesetzungen gab und sehr viel alternativen Charme, das merkt man eigenlich nicht mehr. Wunderschöne Gründerzeithäuser in rauhen Mengen, Straßenzüge lang ist nicht ein einziges Haus den Bombem zum Opfer gefallen. Traumhaftes, ruhiges Wohnen vielleicht vergleichbar mit Winterhude. Dazu  feine Designer- und Bioläden. Alles sehr gehobener Standard.

Wir wollen aber erstmal auf den Kreuzberg. Sehr steil ist der Aufstieg und sehr wundertoll ist es da oben. Es wartet nicht nur ein grandioses Schinkel-Denkmal und eine ebensolche Aussicht, es gibt auch eine Kreuzberg-Hütte. Die steht da extra für uns!


Falls jemand die Adresse braucht:



da fühlt man sich doch gleich wie zuhause. Lecker Rübli-Torte und gestärkt auf den Gipfel. Und beim Abstieg klettert man vorbei an den Victoria-Falls. Weltberühmt !.


Alles in Kreuzberg ! Unglaublich. Hinter dem Park werden auf dem ehemaligen Gelände der Schultheiß-Brauerei Luxuswohnungen gebaut. Überall das Gleiche. Immerhin haben sie die alten Gebäude integriert oder entkernt und zu Wohnungen umgestaltet. Wir radeln über die Bergmannstraße und staunen über die Pariser Atmosphäre. Boulevards, Müßiggang, volle Cafés, schicke Markhallen.

Dann über den Landwehrkanal geht es rüber in das andere Kreuzberg. Wirkt sehr lebendig, sehr Schanze, Multikulti und bunter. Das Bezirksschwimmbad sieht elend aus, der Görlitzer Park bringt dann doch an den Rändern mehr Subkultur und im Park viele Herren - sagt man jetzt Afro-Germanen? - die einem was zu rauchen anbieten "wanna smoke?" Der Park hat noch wirklich alternativen Charme. Die Flora läßt grüßen.

In diesem Park gibt es eine grandiose Einrichtung, den Kinderbauernhof. Da gibt es Ziegen und Esel, Schweine und Schafe, damit Stadtkinder lernen können wie "echte" Tiere eigentlich aussehen. Das kostet alles nix und ist offen zugänglich. Das ist mal eine gute Idee! Ich glaube soziale Einrichtungen funktionieren in Berlin besser - oder weil es viel mehr Menschen schlecht geht, tun viel mehr Menschen auch was.

Weiter durch Seitengassen:




Und oft fährt man um eine Ecke und da steht plötzlich ein wunderschöner Wasserturm, ein Brunnen, eine Kirche - und all diese Teile werden nicht mal irgendwo erwähnt. Berlin ist so reich an kleinen und großen Sehenswürdigkeiten.

Bei einem Dönermann gibt es dann Abendbrot. Auf der Straße sitzend und das Treiben betrachtend. Da ist wirklich was los. Anschließend fahren wir die Oranienstraße hoch bis zum Moritzplatz und steigen dort in die U-Bahn.

Aber das ist längst noch nicht alles. Da wir  eine Tageskarte haben, kann man die ja auch nutzen und wir entscheiden uns, den Touri-Bus Nr. 100 zu nehmen, der alle Sehenswürdigkeiten mit einem Doppeldecker-Bus abfährt und nix extra kostet. Flugs die Räder nach Hause gebracht und wieder los. Ab Zoo fährt er - und wir haben Glück ( ist ja auch schon nach 9 ) und sitzen erste Reihe oben. Und dann fährt der Bus los und biegt gleich mal ab und fährt dann direkt durch bis Alexanderplatz- ohne Sehenswürdigkeiten. Aufgrund des Papstbesuches ist der gesamte Innenstadtbereich und Unter den Linden gesperrt. Interessant. Auch dieser Weg ist schön und viel zu gucken und die Tour gibt es nie wieder. Als wir kurz vor Alexanderplatz sind kommt die Durchsage, dass ab sofort wieder alle Linien normal verkehren.

Wir fahren dann mit der Straßenbahn zum Prenzlauer Berg und sehen auch hier viele, viele Lokale in der Schönauer Alle, am Anfang der Kastanienstraße, stoßen per Zufall auf die grandiose Kulturbrauerei. Eine ehemalige Brauerei, die nicht zu Luxuswohnungen umfunktioniert wurde sondern zum Kultur-Zentrum. Mit Openair-Disco, Biergarten, Clubs, Kino. Eine traumhafte Anlage.




Danach zurück zum Alexanderplatz und mit dem 100 Bus fahren wir gen Mitternacht noch einmal die Sightseeing-Tour retour. Jetzt mit Sehenswürdigkeiten. Ein schöner Abschluss. Das war ein gehaltvoller Tag.
Einen Absacker im Subito um die Ecke und dann ab nach Hause.

Pack die Badehose ein.....

Die Sonne scheint, der Tag ist hell und wir wollen unseren ersten und letzten Sommer-Sonnen-Badetag verbringen. Taschen gepackt, mit dem Rad zum Hauptbahnhof und mit der S bis Nikolaisee. Wir kennen uns ja jetzt schon aus. Beim Strandbad angekommen erwartet uns ein Sommerparadies:


Rein da mit uns. Schön ein Liegeplätzchen eingerichtet und dann auf die Sonne geguckt. Und die Tessmänner unter euch kennen den Effekt. Knallblauer Himmel und plötzlich formiert sich ein diagonaler Streifen Wolken.


 Der Rest des Himmels bleibt blau und man wunder sich (oder eigentlich auch nicht mehr) wie sich diese paar Wolken exactement vor der Sonne positionieren.


Da wurde es dann rasch sehr frisch - aber wir halten durch! Wir wollen heute beachen. Und so wird dann auch noch gebadet. Das ist der Beweis:


Das Strandbad ist toll, sehr, sehr groß und im Sommer bestimmt rappeldicke voll. Ein letztes Foto noch. Dafür, dass es heut nicht so viel zu schreiben gibt - gibt es mehr Fotos. Das wird morgen ganz anders.



Der Rest des Tages war dann  sonnig, aber bei Windstärke 6 und eisigem, auflandigem Wind kam nicht so recht das Sommerfeeling auf. Es ist aber fast Herbst und man darf da auch keine Wunder erwarten. Mit voller Sonne und ohne Wind - da wäre es echt richtig toll gewesen. Auf de Rückweg gibt es noch ein Getränk in der Parkscänke und dann war es das auch schon für heute. So'n Tag an frischer Luft macht einen ganz schön alle.



Dienstag, 20. September 2011

Der Sommer ist zurück

Wir wachen - natürlich - recht spät auf. Und die Sonne prallt. Macht nix. Erstmal aufräumen, die Reste vom gestrigen Abend, Altglas wech, Katzenklo sauber, Abwaschen, Müll runter, Brötchen holen. Und überlegen wie's weitergeht. Die Spandautour war wohl gehaltvoll - der Abend auch und so ist Teasy heute mal müde. Er überlegt noch, ob er los fährt. Lässt es dann aber heute auch mal sein.

Justy leiht sich Shiras Rad um zum Reiten zu fahren. Sie freut sich und wir uns mit ihr. Da hat sie einen guten Tag erwischt. Wir machen danach noch ein Mittagsschläfchen von über 2 Stunden. Da sieht man mal....



Nachmittags noch ein erfolgreicher Humana-Zug und Justy kommt wieder vorbei und bleibt ein Weilchen zum Klönen. Dann ist noch mal der Bolu dran: ihr Multikultifrischemark in Moabit. Ganz anderes Angebot. Massen an Oliven (ca. 15 Regalmeter) in Kilopacks und ebenso Tee und Reis. Sehr interessante Teile. Man fühlt sich wirklich wie in Urlaub.





Wir machen Pläne für morgen und wenn es wirklich so toll wird, das Wetter, wie versprochen - dann wollen wir zum Strandbad Wannsee. Vielleicht doch noch mal baden? Der erste und letzte Seetag in diesem Jahr? Sonst fähren wir nach Köpenick. Mal gucken. Heute Wellness zuhause. Badewanne und Ruhezone. Wunderbar.

Ruhiggestellt

Mein Sonntag-Abend blieb ruhig: Tatort und Memento. Teasy kam gegen halb 2 vom Kurzfilmfestival in der Sternenwarte. Morgens um 10 nach  4 ging die Tür auf und Pierre kam zurück. Er hatte sich abends verabschiedet auf 1-2 Bier mit einem Freund. Er war sehr traurig, dass er Berlin jetztverlassen muss.  Um 4 Uhr morgens wollte er eigentlich los. Hektisch holte er seine Koffer und während dessen ist der Emil wohl ins Treppenhaus. Wild wurde die Whiskas-Leckerli Dose geschüttelt "Emiel, Emiel!". Der besagte flog kurz darauf in den Flur und Pierre klappte die Tür zu und ist im Schweinsgalopp erst die Treppen und dann die Oldenburger runter. Dann war er weg.

Als wir morgens aufwachen ist das Wetter wieder gut und Teasy zieht es heute nach Spandau. Ich melde mich ab. Ich war noch nicht die Turmstraße rauf und runter und auch bei Humana noch nicht. So geht das doch nicht. Also Teasy los, erst bei Fielmann seine Brille abgeholt, dann beim Türken gefrühstückt. Ich mache ein wenig Hausarbeit - muss ja auch mal sein.

Mittags dann endlich Humana - immer wieder eine Offenbahrung. Ein Second-Hand-Laden mit Wohltätigkeitspreisen. 1A Markenbekleidung für'n Appel und n 'Ei - das sagen wir aber keinem.
Habe viel Spaß und merke schon, ich komme bald wieder.

Bei Kaizers noch für abends eingekauft, denn heute Abend kommt Jojo zu uns. Da freuen wir uns drauf. Berechtigt wie sich später rausstellt - es war ein sehr schöner, harmonischer Abend. Wir haben viel gelacht, politisiert über Musik gesprochen, Zigarren genossen, lecker gegessen. Eine Runde Sache. Kurz nach Mitternacht muss er sich sputen, denn die letzte Bahn droht ohne ihn abzufahren.



Teasy hat tagsüber viel gesehen: Spandau rauf und runter und war vor allem sehr begeistert von der Zitadelle.  Dann noch das Olympiastadion und den Teufelsberg.Ich bedaure trotzdem nicht, nicht mitgewesen zu sein. Nur die Fledermäuse, die hätte ich wirklich auch gerne gesehen

Es ist also wieder mal spät geworden heute. Aber wieder ein schöner Tag. Ist schon jetzt klar: 3 Wochen Berlin sind nicht genug!